Cranachwäldchen

Cranachwäldchen 1978, Foto Susann Hünerfeld

Heute gehört das beliebte Erholungsgebiet am Rhein, das „Cranachwäldchen“ nicht mehr zu Riehl.Das war vor 50 Jahren noch anders, bis die Ortsgrenze 1975 neu gezogen und das Gebiet Niehl zugeschlagen wurde.

 

Was hat es nun mit dem „Cranachwäldchen“ auf sich?

 

Die „Mülheimer Heide“, das Gelände zwischen der Boltensternstraße und dem Rheinufer, war bis 1906 Exerzierplatz für das Preußische Militär. Hier sollten die Soldaten schießen lernen. So errichtete man an der Botensternstraße in Höhe der Barbarastraße Schießstände (siehe Plan 1).

Lageplan der Schießstände (1)

Lageplan des Crahachwäldchens (2)

In diese Schießstände kamen aus vielen Kölner Kaserne die jungen Rekruten zum Üben und da war es nicht verwunderlich, dass sich auch schon mal eine Kugel verirrte. Die Bauern auf der Heide und die Bewohner von Mülheim beklagten sich heftig.

Schießstände an der Boltensternstraße

Wegen der vielen Beschwerden ließ 1878 der Gouverneur Ludwig Otto Lucas von Cranach (1818-1894) hinter den Schießständen in der Mülheimer Heide bis zum Rhein hin einen Wald aus Schwarzpappeln als natürlichen Kugelgang anpflanzen. Er erhielt den Namen Cranachwäldchen, wie auch auf dem Plan von 1895 (siehe Plan: 2) zu lesen ist.

 

Nach dem Abzug des Militärs 1926 entwickelte sich hier eine beliebte Erholungszone für die Kölner. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Wald recht ungepflegt. Das Tivoli-Gelände, das 1971 im Zusammenhang mit der Bundesgartenschau errichtet wurde, reichte bis an das Cranachwäldchen.

 

In den 1980er Jahren kümmerte sich der damalige Regierungspräsident von Köln, Franz-Josef Antwerpes, um den Erhalt des Waldstück, das man als Auwald bezeichnen kann, weil es bei jedem Hochwasser überflutet wurde. Er ließ das für die Natur so wichtige Gelände wieder aufforsten und schuf somit wieder einen Anziehungspunkt am Rhein für Jogger, FKK'ler und Hundeliebhaber.

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