Riehl und der Ausbruch des 1. Weltkriegs  vor 110 Jahren

Vor 110 Jahren am 1.8.1914 brach mit der Kriegserklärung gegen den Zaren von Russland der Erste Weltkrieg aus. Kaiser Wilhelm sagte in einer Rede an Heer und Marine am 6.8.1914: „Nach 43jähriger Friedenszeit rufe ich die deutsche wehrfähige Mannschaft zu den Waffen“.

 

Wie man auf einer Ansichtskarte sieht, war wohl anfänglich die Begeisterung groß. Viele Menschen sahen sich den Auszug der Soldaten des Infanterie-Regiments Nr. 65 mit geschultertem Gewehr an.

 

Auszug des Infanterie-Regiments Nr. 65

Diese Euphorie war aber wohl schon Anfang 1915 bei einem der Soldaten verflogen. Er schrieb an einen Kameraden auf der Bildseite einer Ansichtskarte mit der Wache des Pionier-Bataillons Nr. 7: „Nun ade, Du mein lieb Heimatland. Wann wird das wohl mal ein Ende nehmen.

Auszug des Pionier-Bataillons Nr. 7

In Riehl waren vier Einheiten stationiert, in der Kaserne Barbarstraße das Feldtartillerie-Regiment Nr. 59 und in der Kaserne Boltensternstraße das Infanterie-Regiment Nr. 65, die Pionier-Bataillone Nr.7 und 24 mit einer Scheinwerferkompanie in den Gebäuden östlich der Slabystraße sowie zwei Maschinengewehrkompanien.

 

Das Feldartillerieregiement Nr.59 wurde im Krieg auch in Frankreich an der Somme und 1918 bei der Abwehrschlacht in Flandern eingesetzt und wurde schließlich in Wildeshausen / Oldenburg aufgelöst.

 

48 Offiziere und 501 Unteroffiziere und Mannschaften verloren ihr Leben.

Soldaten des Feldartillerieregiments Nr. 59

Das Infanterie-Regiment Nr. 65 war an der Schlacht um Verdun beteiligt und wurde 1918 in Vechta aufgelöst.

 

92 Offiziere, 368 Unteroffiziere und 2617 Mannschaften würde getötet.

Werbekarte des Inanterieregiemnts Nr. 65

Das Pionierbataillon Nr 7 war auch bei den Kämpfen um Neufchapelle eingesetzt.

 

90 Offiziere, 311, Unteroffiziere und 2314 Mannschaften starben bei den Kämpfen

Soldaten des Pionier-Btallions Nr. 7

Das Pionierbataillon Nr. 24 wirkte bei dem Sturm auf Lüttich mit und war bei den Marne-Übergängen beteiligt.

 

34 Offiziere, 103 Unteroffiziere und 941 Pioniere sind bei den Schlachten gefallen.

Soldaten des Pionier-Bataiilons Nr. 24 bei der Übung

Der erste Weltkrieg endete am 11.11.1918 durch Unterzeichnung des Waffenstillhalteabkommens im Wald von Compiegne. Bei den Kriegshandlungen haben von den Soldaten aus den Riehler Kasernen 7419 Soldaten ihr Leben verloren. (Die Zahlen weichen in der Literatur geringfügig ab.) Für alle Kölner Einheiten wurden im Friedenspark in Köln am 3.7.1927 Gedenktafeln angebracht, auf denen auch die Zahl der gefallenen Soldaten vermerkt ist. Nicht vermerkt aber sind die vielen Soldaten, die schlimme Kriegsverletzungen oder Traumata erlitten hatten.

Friedenspark in Köln

Diese erschreckende Zahl von Kriegstoten 110 Jahre nach dem Ausbruch des 1. Weltkriegs sollte nicht nur Gedenken an die gefallenen Soldaten wachrufen. Sie sollte auch für die Zukunft zu denken geben, um Kriegshandlungen zu vermeiden.

Köln-Riehl -
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