Peter Steinbüchel und die Entwicklung von Riehl

Hittorfstraße / Ecke Stammheimer Straße um 1900

Wie sah Riehl um 1870 aus? Einige wenige Häuser und ein paar Gaststätten (z. B. Wattlers Fischerhaus, Riehler Haus, Etablissement Haumann), die nicht durch immer wiederkehrende Hochwasser zerstört wurden, lagen am Rhein in Höhe der heutigen Frohngasse. Sie waren eingeengt durch das Fort XI-Prinz Heinrich von Preußen (heute Skulpturenpark), den Zoo und die Flora. Hier gab es keinen Platz für eine weitere Entwicklung und Ausbau des Ortes.

Peter Steinbüchel (geboren um 1843) sah den riesigen Bedarf an Wohnraum im Umfeld der Stadt Köln: Er kaufte Ackerland nördlich des Zoos. Hierbei sah er, dass Riehl durch Hochwasser bei einem Geländeniveau von 8,50 m (alter Pegel) häufig überflutet würde. Folglich plante er Straßen und Baugrundstücke mit einer Geländehöhe von 9,75 m. Dies erreichte er durch Anschüttung von Rheinkies.

 

Das erste Haus entstand Ende der 1870er Jahre an der Stammheimer Str. 101a, wo Peter Steinbüchel dann auch wohnte. Bei dem Hochwasser von 1882 mit 9,48 m (alter Pegel / neuer Pegel 10,52m) stand sein Haus allein auf dem Trockenen.

 

Es erfolgte nun der rasche Ausbau der Häuser an der Hittorf- und Stammheimer Straße, 1888 wurde der Bau der Schule Stammheimer Straße in Angriff genommen. Nach der Eingemeindung nach Köln erhielt Riehl auch Gas, Wasser und Licht.

 

Herr Steinbüchel errichtete aber nicht nur Wohnhäuser, sondern auch das Fabrikgelände der Fa. Ostermann & Flüs an der Boltensternstraße (heute Immanuel-Küpper-Stiftung) und das erste Postamt in der Stammheimer Str. 63.

 

Bis zum Jahr 1896 hat Peter Steinbüchel 52 Häuser in Riehl erbaut und 38 Baugrundstücke erschlossen. Er selbst besaß aber nur die Häuser Stammheimer Str. 101a und 102.

 

Der Stadtbaurat Stübben schlug vor, eine Straße nach Peter Steinbüchel in Riehl zu benennen. Tatsächlich erhielt diese aber den Namen Hittorfstraße.

 

Peter Steinbüchel kümmerte sich aber nicht nur ums Bauen. Er leitete auch den „Kameradschaftlichen Kriegerverein“ mit 120 Mitgliedern und kümmerte sich nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges um verwundete Soldaten in den Lazaretten.

Der Name Peter Steinbüchel bleibt für immer mit Riehl verbunden.

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