Infanterie-Regiment Nr. 65

Die beiden Riehler Kasernen

Das Militär hat Riehl nachhaltig geprägt. Der Exerzierplatz in der Mülheimer Heide (zwischen der Boltensternstraße und dem Rhein gelegen) wurde ab 1795 durch französische und ab 1818 durch deutsche Soldaten genutzt. Die dortigen Schießstände wurden von allen Soldaten der Innenstadtkasernen für Übungen genutzt. Ab 1896 konnte die Kaserne Amsterdamer Straße durch das Feldartillerie-Regiment Nr. 59 genutzt werden. Ab 1909 bezogen die Pioniere und auch die Infanterie die neue Kasernenstadt Boltensternstraße. Die Riehler Geschäftsleute stellen sich auf den Bedarf der Soldaten durch den Verkauf von Militäreffekten ein. Gerne wurden Zimmer an Offiziere vermietet und viele Gaststätten richteten sich auf die Soldaten ein.

 

Schauen wir uns als Beispiel das „Rheinische Infanterie-Regiment Nr. 65“ an. 1859 wurde das Regiment zusammengestellt und erhielt am 4.7.1860 seinen endgültigen Namen. 1866 kämpften die Soldaten u.a. in der Schlacht bei Königgrätz. Im Krieg 1871 waren die Soldaten u.a. in der Schlacht von St. Quentin eingebunden.

 

Die einzelnen Bataillone des Regiments waren zunächst in verschiedenen Kasernen in Köln (Kaserne Mülheim, Machabäerkaserne, Weidenbachkaserne und verschiedenen Forts) untergebracht.

Eingang zur Infanterie-Kaserne Boltensternstraße

Von 1910 bis 1912 erfolgte dann der Bau der Kaserne Boltensternstraße für die Infanterie. Das gesamte Regiment mit seinen 12 Bataillonen konnte dann in Riehl in sechs Mannschaftsgebäuden mit den notwendigen Wirtschaftsbauten zusammen geführt werden. Die Mannschaftsgebäude waren die Großbauten um den ehemaligen Exerzierplatz (heute Grüne Mitte).

Exerzierplatz mit Mannschaftsgebäuden

Von diesen Häusern stehen heute noch vier Gebäude, die als heimverbundene Senioren-wohnungen genutzt werden.

Parallel zum Einzug feierte das Regiment im Juli 1910 sein 50-jähriges Bestehen.

Das Jubiläum des Regiments 1910

Eine 13. Kompanie kam um 1913 als Maschinengewehrabteilung zum Regimentsverband hinzu.

Nach Kriegsausbruch 1914 wurden die Soldaten in der Marneschlacht und bei vielen anderen Einsätzen in Frankreich eingesetzt.

Patriotismus zu Kriegsbeginn

Nach dem Kriegsende 1918 wurden die Soldaten nach Deutschland zurückgeführt. Die 65er marschierten am 28.11.1918 über die Hohenzollernbrücke und die Auflösung des Regiments erfolgt dann in Vechta.

Die nun leeren Kasernenbauten in Riehl wurden durch die englischen Besatzungssoldaten belegt. Heute befindet sich hier das Städtische Senioren- und Behindertenzentrum Köln Riehl.

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