1873 wurde Gottfried Meiss im Kölner Adressbuch als Gastwirt unter der Anschrift Riehl Mülheimer Straße 54 b erwähnt. 1875 wurde erstmalig der Name der Gaststätte „Zum deutschen Kaiser“ belegt und ab 1885 führt die Witwe Meiss das Gasthaus.
In den Jahren 1887 bis 1889 wurden einige Räume der Gaststätte als Schule für die kleineren Kinder von Riehl genutzt, da diesen der weite Weg bis Nippes nicht zugemutet werden konnte. Diese zusätzliche Aufgabe endete mit der Fertigstellung der Schule Stammheimer Straße.
Durch die Eingemeindung von Riehl nach Köln 1888 änderte sich auch der Straßenname. Die Mülheimer Straße wurde in Riehler Straße umbenannt und die Gaststätte erhielt die Anschrift Riehler Str. 161 und ab 1891 die Hausnummer 231.
Ab 1909 wurden Gottfried Meiss als Gastwirt und ab 1929 Peter Meiss als Schenkwirt angegeben. 1937 übernahm Jakob Schäfer das Restaurant und führt es durch die Kriegszeit, bis er 1952 auf dem Nachbargrundstück Riehler Str. 225 (heute Autohaus Nord) ein Hotel errichtete und damit das Haus Nr. 231 aufgab.
Ab 1953 übernahm die Brauerei Peters aus Hitdorf die Gaststätte und seitdem führte das Haus den Namen „Monheimer Hof“.
Nach mehrfachem Besitzerwechsel übernahm am 26.2.1981 Herr Heinz-Jürgen Kreutz das Haus und verwandelte es durch eine geschickte Geschäftsführung zu einer über Riehl hinaus bekannten beliebten Kultkneipe, die durch „Engtanz-Feten“ oder „Blues Session“ vor allem ein jüngeres Publikum ansprach. Beliebt war auch bei den Gästen der Bier- und Wintergarten.
Am 4.8.2012 schloss Herr Kreutz aus gesundheitlichen Gründen für immer die Tür seiner Gaststätte Monheimer Hof, die er in fast 32 Jahren von einer Eck-Kneipe zu einer attraktiven Event-Location entwickelt hatte.
Auf dem Grundstück des Monheimer Hofes, der im Februar 2013 abgebrochen wurde, entstand ein Wohn- und Bürohaus, das im März 2016 fertig gestellt wurde. Das Grundstück wurde in zwei Anschriften aufgeteilt: Riehler Str. 231 und Boltensternstr. 1.
Interessant ist aber auch die Höhenlage des Hauses. Das Straßenniveau liegt hier wesentlich tiefer als das des übrigen Riehls. Riehl war vor dem Bau des Damms (1928 bis 1930) im Verlauf des Niederländer Ufers immer hochwassergefährdet. Aus diesem Grund wurden mit der Neubebauung von Riehl ab 1873 die Baugrundstücke an der Hittorf- und Stammheimer Straße sowie das Gelände der Kasernenstadt Boltensternstraße (heute SBK-Gelände) um zwei Meter aufgeschüttet. Da der Riehler Hof aber bereits zu dieser Zeit bestand, war eine Aufschüttung nicht möglich. Insofern liegt hier auch nach dem Neubau noch das alte Straßenniveau von Riehl vor.