Die Kirche St. Engelbert

Luftbild auf die Kirche

Ab 1897 feierten die katholischen Einwohner von Riehl ihren Gottesdienst in der Notkirche an der Ecke Pionierstraße und Stammheimer Straße. Schnell wurde dieser einfache Kirchenbau für die rasch anwachsende Gemeinde zu klein und es musste eine neue größere Kirche geschaffen werden.

 

Am 16.11.1930 erfolgten der erste Spatenstich auf dem Gelände am Riehler Gürtel / Ecke Garthestraße und am 3.5.1931 die Grundsteinlegung. Bereits am 6.6.1932 konnte die Kirchweihe vorgenommen werden.

 

Die eigenwillige Architektur des Architekten Dominikus Böhm irritierte nicht nur die Gemeindemitglieder, sondern auch die Geistlichkeit. Auf hohem Podest erheben sich die parabelförmigen, mit Backsteinen verblendeten Außenwände. Das Metalldach ist zwischen den einzelnen Wandstücken tief eingekerbt und heruntergezogen. Der Chor springt aus dem achtteiligen Kreisgrundriss hervor. Die Riehler Bürger bildeten schnell den Begriff „Zitronenpresse“. Der Glockenturm ist ein freistehender Campanile.

 

Im Inneren wirkt die Kirche dunkel und wurde nur durch kreisrunde Fenster erhellt. Der Innenraum ist auf den Chor ausgerichtet. Die aus dem Grundriss heraus geschobene Apsis wird durch die parabelförmige Aussparung betont.

 

Blick auf den alten Altar

1967 fand eine Umgestaltung im Inneren statt. Der Altar wurde weiter in den Gemeinderaum gerückt.

 

Durch das hohe Podest, auf dem die Kirche steht, konnten unter der Kirche Räume für das

Gemeindeleben geschaffen werden, die aber nie ganz ausgebaut wurden.

 

Am 21.4.1944 wurde die Kirche von einer Luftmine schwer getroffen. Die hintere Chorwand wurde herausgerissen. Die Kirche stürzte aber nicht ein. Der Wiederaufbau konnte im Jahr 1946 abgeschlossen werden.

Blick auf die zerstörte Kirche.

Silvester 1946 hielt in dieser Kirche der Kölner Erzbischof Kardinal Josef Frings seine berühmte Messe, in der er den Kölnern im Voraus eine Absolution erteilte, wenn diese sich lebensnotwendige Lebensmittel und Kohlen illegal zum Überleben beschafften, die sie durch Arbeit oder Bitten nicht erlangen konnten. Hier bürgerte sich der Begriff „fringsen“ ein.

Gedenktafel zur Predigt von Kardinal Frings.

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