Unter „Aue“ versteht man ein „flaches, feuchtes, am Wasser gelegenes Gelände, oft mit Büschen und einzelnen Bäumen bestandene Wiesen“. Und so sah es in weiten Teilen von Riehl aus, bevor der Wohnbereich von Riehl im Verlauf des Niederländer Ufers bis zum Molenkopf eingedeicht wurde. Heute ist also nur noch das Vorflutgebiet vom Damm bis zum Rheinufer eine Auenlandschaft.
In früherer Zeit war das ein beliebtes Gelände für die Kölner für einen Sonntagsspaziergang mit der Familie. Peusquens beschreibt das sehr eindrücklich als einen Fußweg von der Frohngasse durch die Uferweide, vorbei an der Milchwirtschaft Dopplé, weiter bis zum Sägewerk Auer und dann weiter zum Brückenkreuz und zur Gaststätte „Mülheimer Häuschen“ an der alten Schiffbrücke. Hier konnte man sich mit einem Bier auf der Terrasse für den Rückweg stärken.
Heute versteht man unter dem Begriff „Riehler Aue“ das Gelände vom Colonia-Haus bis zur Mülheimer Brücke zwischen der Straße An der Schanz und dem Damm im Verlauf des Niederländer Ufers. Hier befand sich von 1931 bis Mitte der 1980er Jahre das Riehler Freibad (heute ZAK). Auf dem Luftbild sieht man noch deutlich, dass dieses Gelände tiefer als der Damm liegt. Das restliche Gelände von hier bis zur Mülheimer Brücke lag ebenfalls tiefer, wurde aber nach dem Zweiten Weltkrieg mit Trümmern verfüllt.
Durch die neue Höhenlage konnte das Gelände 1971 für einen Teil der Bundesgartenschau genutzt werden. Schwerpunkt auf der linken Rheinseite waren die Festhalle und die Gartenanlagen. Das weitläufige Gelände konnte man mit der Bimmelbahn „erfahren“.
In den 1980er Jahren wurde ein Teil dieser so wichtigen grünen Lunge durch den Bau der Jugendherberge aufgegeben, die am 10.12.1983 eröffnet wurde.
Bleibt der Wunsch, dass diese grüne Oase für Spaziergänge, Sport und Erholung erhalten bleibt.
Zum Schluss ein idyllischer Blick von den Rheinwiesen in Richtung Innenstadt.