Bei der Planung der Bundesgartenschau gründete sich 1969 auch die „Kölner Tivoli
Erholungs- und Vergnügungspark GmbH“ mit dem Ziel, in dem linksrheinischen Auengebiet einen Park zu errichten, der die Bundesgartenschau ergänzen und zum größten Vergnügungspark von Deutschland
werden sollte. Der Veranstalter wollte an die lange Tradition des Amerikanischen Vergnügungsparks / Luna Parks an der Goldenen Ecke in Riehl anknüpfen.
Am 29.4.1971 eröffnete dann tatsächlich “Deutschlands größter Erholungs- und Vergnügungspark“, der sich etwa von der Mülheimer Brücke rheinab bis zum Cranach-Wäldchen erstreckte. Für die
Infrastruktur gab es feste Wege, Strom- und Wasseranschlüsse.
Buden, heimische und fremdländische Gastronomie, Flohmärkte, Karussells und ein Riesenrad belebten den Platz und viele Erwartungen knüpften sich an diese Attraktionen. Allein der Trödelmarkt lockte am 21.10.1972 etwa 20 000 Besucher an.
Der Park geriet aber schon bald nach der Eröffnung wegen seiner dezentralen Lage und der
hohen Eintrittspreise in die Kritik. Bereits im Mai 1971 wurde wegen Konflikten mit der Stadt Köln die Schließung erwogen. 1975 verlängerte die Stadt Köln den alten Pachtvertrag nicht mehr.
Auch der neue Pächter änderte nichts mehr an dem ungünstigen Verlauf und meldete zum 1.8.1975 Konkurs an. Der Abbruch der Bauten folgte im März 1976. So endete der Versuch, Riehl wieder zu einer
attraktiven Vergnügungsmeile zu machen.
Durch die neuen Stadtteilgrenzen im Rahmen der kommunalen Neugliederung der Stadtteile 1975 gehört das ehemalige Tivoli-Gelände nunmehr zu Niehl.