Eistreiben auf dem Rheim

Eistreiben auf dem Rhein (Foto Bertram)

Das Leben an einem Fluss ist für die Menschen dort prägend, durch Schifffahrt und Fischerei meist erträglich. Doch durch Hochwasser und Eisgang können Gefahren entstehen. So ging es auch den Riehler*innen in der Vergangenheit. Immer wieder wurden manche Gebäude und Existenzen zerstört und viele Menschen überlebten solche Schadensereignisse nicht.

Flut und Eisschollen 1784 mit Blick auf Mülheim

Besonders hat sich der Eisgang von 1784 eingeprägt. Wochenlang hatte es im Januar und Februar starke Minustemperaturen gegeben und dicke Eisschollen bildetet sich auf dem Rhein. Hinter Mülheim hatte sich die Eisdecke geschlossen, so dass das Rheinwasser nicht genügend abfließen konnte. Der Rheinpegel stieg schließlich auf 12,40 m Kölner Pegel. Am 27.2. 1784 brach die Eisdecke auf und die Flut riss nicht nur in Mülheim, sondern auch in Riehl viele Häuser fort. Der Augenzeuge Thelen schreibt dazu „Viele Häuser wurden gleich anfangs weggerissen und noch mehr bis zum Einsturz beschädigt. Etliche Menschen wurden in augenscheinlichste Gefahr versetzt, worin sie beinahe drei Tage seufzen mussten“.

 

1929 sollte sich ein Eisgang wiederholen. Durch langanhaltendem Frost bei – 22°C war der Rhein so zugefroren, dass man von der Altstadt nach Deutz über das Eis gehen konnte.

1952 Blick über den Rhein mit Eisschollen in Richtung Mülheim (Foto Bertram)

1952 gab es wieder einen starken Eisgang. Zwar war der Rhein nicht komplett zugefroren, aber man konnte weit über das Eis bis zur Mitte des Flusses gehen mit der Folge, dass man deshalb abends von den Eltern ausgeschimpft wurde.

Eistreiben im Januar 1963 (Bild WDR digit)

Vier Monate Frost herrschten auch zum Jahreswechsel 1962/1963 am Rhein. So trieben am 25.1.1963 in Köln mächtige Eisschollen auf dem Rhein, die eine Dicke bis 25 cm aufwiesen. Sie behinderten den Schiffsverkehr erheblich. Die Durchschnittstemperatur lag in diesem Monat mit -5,4°C weit unter den langjährigen Mittelwerten für einen Januar. An einigen Stellen am Mittelrhein war der Rhein in diesem Winter zugefroren.

 

Einen solchen Eisgang haben wir seitdem auf dem Rhein nicht mehr erlebt, da die Kälteperioden in den folgenden Wintern häufig durch Warmluft unterbrochen wurden und warme Abwässer den Rhein aufheizten. Auch hat sich die Fließgeschwindigkeit durch Begradigungen im Oberlauf des Rheins erhöht.

 

So erlebte Köln seine letzte „Eiszeit“.

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