Castan's Panoptikum in der Frohngasse

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1885 wird erstmalig im Kölner Adressbuch „Castans Panoptikum“ als Kunstausstellung in Riehl unter der Hausnummer „Riehl 130“ erwähnt. Nach der Eingemeindung von Riehl nach Köln 1888 erhielt das Haus die Nummer 10 in der Frohngasse. In der heute unbewohnten Straße zwischen der Riehler Straße und dem Konrad-Adenauer-Ufer befanden sich um 1900 neben Castans Panoptikum die Süddeutsche Bierhalle, der Kurfürstengarten, Gerstenbroich's Fischerhaus und direkt daneben Wattler's Fischerhaus (heute Restaurant Richters) an der Rheinuferstraße.

Lageplan des Panoptikums in der Frohngasse

Unter der „Kunstausstellung Panoptikum“ würden wir heute ein Wachsfigurenkabinett verstehen. Berühmte Persönlichkeiten waren dort naturgetreu in Wachs modelliert zu sehen wie der Generalfeldmarschall „Tünn van Düx“ in Galauniform auf einem Ross sitzend.

 

In der Schreckens- oder auch Folterkammer wurden berüchtigte Mörder und Verbrecher in Wachs modelliert und in Originalkostümen gezeigt. Nach 1888 wurde auch der in London berüchtigte Mörder „Jack the Ripper“ gezeigt. Zudem konnte man hier die Folterwerkzeuge der Scharfrichter ansehen.

 

Auch Menschen mit körperlichen Sonderheiten wurden gezeigt, wie zum Beispiel der 2,50 Meter großer Mann, der mit seiner Hand ein Nachttischplatte verdecken konnte und sich bei Durchschreiten der Türen bücken musste. Wenn dieser große Mensch im Lachkabinett (wir sagen heute Spiegelkabinett) vor den Spiegeln stand, die seinen Körper verzerrt darstellten, war das einen besonderen Applaus des Publikums wert.

Damenwettschwimmen

Ob das Damenwettschwimmen noch in Riehl stattfand oder schon in der Hohestraße, ist nicht bekannt, denn 1896 wurde das Castans Panopktikum in die Hohestr. 11-13 verlegt und eine Zeit lang firmierte Riehl auch weiter unter dem Namen Castan.

 

Anschließend wechselten die Besitzer, wie zum Beispiel Breuer, Munkenmüller oder Vandenzande, die alle das Haus als „Panoptikum“ betrieben. Der Saal des Hauses wurde aber auch für andere Veranstaltungen genutzt, wie z.B. die Sitzung des Karnevalsvereins am 14.1.1914.

 

In den 1930er Jahren kam dann das Ende dieses einstmaligen Publikumsmagneten in Riehl, da er mit dem Film nicht konkurrieren konnte. Die Gebrüder Castan hatten bereits 1922 Konkurs angemeldet.

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