Seit Gründung der Riehler Heimstätten 1927 war die seelsorgerische Betreuung der Bewohner ein wichtiges Anliegen.
Bereits 1929 wurde in dem ehemaligen Offizierskasino des Inf. Regiments 65 (das Gebäude lag zwischen dem heutigen W 8 und der Slabystraße /heute Neubau Haus 8) eine katholische Kapelle mit 240 Plätzen eingerichtet. In diesem Hause lebten auch die Schwestern der Gemeinschaft der Vinzentinerinnen, die die Pflege der Bewohner durchführten.
Im gleichen Jahr wurde im Haus J (später W 6, heute die Freifläche zwischen den Häusern „H“ und „K“) ein Betsaal mit 120 Plätzen der evangelischen Gemeinde zur Verfügung gestellt. Es handelte sich um eine ehemalige Kantine der Infanterie.
Das Gebäude der katholischen Kirche wurde im Krieg weitgehend zerstört und die Ordensschwestern fanden nebenan im ehemaligen Direktorhaus (nunmehr abgebrochen) eine Unterkunft, bis das ehemalige Haus P 3 (heute Haus 10 / Service 1) durch einen Neubau in den Jahren 1954/55 als Schwesternhaus hergerichtet wurde.
Bis zu einem Neubau der katholischen Kirche - zwischen dem oben erwähnten neuen Schwesternhaus und dem heutigen Haus 5 - im Jahre 1959 fanden die Messen im alten Klubhaus (Seniorentreff / heute Riehler Treff) statt. Der dazugehörige hölzerne Glockenturm stand gegenüber auf der großen Wiese (heute Grüne Mitte) etwa da, wo sich heute der Festsaal befindet.
Feierlich wurde der Grundstein der neuen St. Anna Kirche, die von dem Architekten Hans Hansen entworfen worden war, am 27.7.1958 gelegt und die Kirche konnte bereits am 27.5.1959 geweiht werden. Das Altarbild wurde von dem Kölner Künstler Will Thonett geschaffen.
Im Juli 1960 wurde laut einem Eintrag in der Chronik der Vinzentinerinnen das Geläut mit drei Glocken in der St. Anna Kirche geweiht. Die älteste Glocke ist die obere. Sie stammt aus dem Jahr 1730 und wurde von Johann Dinckelmeyer gegossen. Die beiden anderen Glocken wurden 1960 von Hans Hüesker in Gescher gegossen und erhielten die Namen „Anna“ und „Maria“.
Am 8.9.1961 erfolgte dann die Weihe der „Peter Orgel“, die an diesem Tag durch den Domorganisten Prof. Josef Zimmermann bespielt wurde.
Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde das Haus „I“ (später W 6) abgebrochen und die evangelischen Bewohner konnten zunächst provisorisch die St. Anna-Kirche zusammen mit der katholischen Gemeinde ökumenisch nutzen. Ab Mitte der 90er Jahre galt die Regelung dauerhaft, nachdem sie vorübergehend im ehemaligen Schwesternhaus beheimatet war.