Nach den bekannten Bauplanern wie Peter Steinbüchel und Heinrich Bade um 1900 wurde in den
1920er Jahren erneut das bauliche Bild von Riehl stark beeinflusst. Im Bereich zwischen der Stammheimer Straße, Riehler Gürtel und Amsterdamer Straße wurden viele Neubauten errichtet. Mitte der 1920
Jahre begann das Schaffen des Architekten Ernst Wilhelm Scheidt. Er wurde am 26.5.1889 in Köln geboren.
In Riehl wurden bereits 1925 die Häuser auf der linken Seite der Matthias-Schleiden-Straße Nr. 7-23 von Herrn Scheidt geplant und mit gegliederten Putzfassaden versehen. 1926/27 plante er für die
Kölner Hausbau GmbH den Backsteinkomplex Brehmstraße 1, Esenbeckstraße 1-9 und Riehler Gürtel 66-72 mit 79 Wohnungen und ursprünglich zwei Geschäften. 1927 plante er die beiden Doppelhäuser Riehler
Gürtel 39-41 und 43-45. Auch hier wurden wieder die Fassaden verklinkert und mit Werkstein unterbrochen. Eckrisaliten gestalteten den Baukörper. Am Haus 43 befindet sich der Name des Architekten in
einem Metallschriftzug. Die Häuser Nr. 129-149 auf der linken Seite der Xantener Straße wurden als 4 Häusergruppen um 1928 errichtet. Auch hier wurden die Fassaden in Backstein errichtet und durch
Werkstein unterbrochen. Fast alle Gebäude haben den Krieg überstanden und stehen heute unter Denkmalschutz.
Ein Höhepunkt für Riehl war sicherlich der Umbau der Kreuzkapelle, Stammheimer Straße 22 im Jahr 1934 durch den Architekten Scheidt, wobei der alte Betsaal der Gemeinde deutlich vergrößert
wurde.
Ernst Wilhelm Scheidt ist am 19.2.1961 in Königswinter verstorben. Es hat mit seinem Schaffen das Ortsbild von Riehl stark beeinflusst.