Gaststätte "Mülheimer Häuschen"

Mülheimer Häuschen um 1909

Karl Peusquens schrieb 1950 in seinem Buch Köln Riehl: „Auf erhöhter Stelle stand das Mülheimer Häuschen mit einer kleinen Terrasse unter einigen mächtigen Kastanien. Als Sekundaner gingen wir dort ab und zu ein Bier trinken, weil wir da sicher vor den Magistern waren.“

 

Über 140 Jahre war diese Gaststätte sehr beliebt, weil sie der Endpunkt eines Sonntagsspaziergangs von Köln aus über die Rheinwiesen war oder weil man hier die Wartezeit verbringen konnte, wenn wieder mal die Schiffbrücke ausgefahren war. Von der Terrasse konnte man sehen, wann die Brücke wieder begehbar war.

Blick von der Terasse auf die Schiffbrücke

Nun zur Geschichte des Gasthauses. Die Familie Pilgram, die viele Ländereien in Riehl besaß, wohnte auf dem Pilgramhof an der heutigen Straße Am Botanischen Garten 1 – 3 , der um 1934 nach dem Mord an der Witwe Grass (geb. Pilgram) niederlegt wurde. Angehörige der Familie errichtete 1785 am Rheinufer in Höhe der heutigen Mülheimer Brücke ein Gasthaus, weil hier die Fähre nach Mülheim übersetzte, bis 1888 die Schiffbrücke errichtet wurde.

Die Lage des Gasthauses war sehr problematisch, weil Hochwasser immer wieder das Gelände und das Gebäude überspülte, obwohl es etwas erhöht lag.

Hochwasser um 1919/1920 mit dem Mülheimer Häuschen im Hintergrund

1914 verkaufte die Familie Pilgram die Gaststätte an Herrn Clemens Glasmacher.

1925 ging das Haus aber bereits in das Eigentum der Stadt Köln über, weil das Grundstück für den Bau der Mülheimer Hängebrücke und für das Vorflutgelände benötigt wurde.

Das Mülheimer Häuschen während der Brückenbauarbeiten

Auf diesem Bild sieht man, wie die Gaststätte während des Baus der Mülheimer Brücke aussah. So ging eine über 140 jährige Tradition zu Ende.

Karl Heinz Klein hat 1981 in einer sehr eindrucksvollen Zeichnung das Gasthauses und die Umgebung rekonstruiert. Ich möchte die Zeichnung zum Schluss noch zeigen.

Karl Heinz Klein: Mülheimer Häuschen um 1925

Köln-Riehl -
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