Täglich gehen wir an ihnen vorbei. Sie sind da, aber wir nehmen sie einfach nicht mehr wahr: Die Gedenksteine in Riehl. Es gibt aber viele Personen, an die in Riehl gedacht werden sollte. Einige möchte ich hier erwähnen:
Die Engelbert-Statue am Riehler Plätzchen, ein Denkmal in dem Zoo, eine Stele in der Flora, die Plakette an der Kanzel in der St. Engelbert Kirche und nicht zuletzt die Stolpersteine in Riehl.
Auszug aus der Chronik in der Pfarre St. Engelbert von 1955, S. 90:
„Eine in Muschelkalk von dem Düsseldorfer Bildhauer Klein geschaffene, 1,80 m hohe Plastik des hl. Engelbert wurde an der Ecke Stammheimer Straße / Riehler Gürtel vor dem Wohnblock der Engelbert-Siedlung errichtet. Sie zeigt den Ritter, Erzbischof und Märtyrer als Beschützer der Armen und beherrscht in wirksamer Stellung den größten Platz unseres Orts“.
An dieser Stelle stand die erste St. Engelbert-Kirche, die von 1907 bis zur Weihe der neuen Kirche 1932 durch die Gemeinde genutzt und später im Krieg zerstört wurde.
Der Künstler Karl-Heinz Klein wurde 1926 in Wuppertal geboren. Er besuchte von 1940-1943 die Kunstgewerbeschule von Prof. Cleff. Im Mai 2022 verstarb er im Alter von 95 Jahren.
Sein Kunststudium absolvierte er von 1947 - 1953 bei Prof. Enseling an der Kunstakademie in Düsseldorf. In dieser Zeit hatte er Kontakt zu Joseph Beuys und Günther Grass, mit denen er zusammen studierte.
Ab 1953 war Karl-Heinz Klein als Bildhauer und Maler tätig und lebte in Düsseldorf.
Seine Werke als Vertreter der neuen Gegenständlichkeit finden sich in der ganzen Bundesrepublik.
Zur Bedeutung des Kindes in der Figurengruppe konnte er keine Auskunft mehr erteilen. Von daher liegt der Caritas-Gedanke (Beschützer der Kinder) nahe.
Das Denkmal im Zoo, das an Dr. Caspar Garthe (1796- 1876) erinnert, wurde am 25. September 1886, zehn Jahre nach dem Tod des Zoogründers, enthüllt. Die Büste wurde durch den Bildhauer Anton Werres geschaffen.
Das Denkmal steht im Zoo etwa vor dem ehemaligen Vogelhaus, nunmehr Südamerika-Haus.
Das aus Carrara-Marmor bestehende Haupt der Kaiserin Augusta war Bestandteil eines Denkmals, das Gustav Mevissen für die Verschönerung des Kaiser-Wilhem-Ringes stiftete und das am 1.10.1903 enthüllt wurde. Das damalige Denkmal wurde durch die Künstler Dorrenbach und Stockmann geschaffen und wurde im zweiten Weltkrieg zerstört.
Eine Kopie des Kopfes des alten Denkmals wurde mit einem neuen Sockel Anfang der 1990er Jahre in der Flora gegenüber der Flora-Terrasse aufgestellt. Die Inschrift des Sockels lautet: Kaiserin Augusta, 1811 – 1890, Schirmherrin der Flora.
Am 8.November 1983 wurde eine Gedenktafel an der Kanzel der Kirche St. Engelbert angebracht. Auf dieser Kanzel predigte Kardinal Josef Frings zu Silvester 1946 und sagte unter anderem:
„Wir leben in Zeiten, da in der Not auch der Einzelne das wird nehmen dürfen, was er zur Erhaltung seines Lebens und seiner Gesundheit notwendig hat, wenn er es auf andere Weise, durch seine Arbeit oder durch Bitten nicht erlangen kann.“
Unter großzügiger Auslegung prägte der Kölner Volksmund das Wort „fringsen“, wenn es ums „Klütten klauen“ oder um die Beschaffung von Lebensmitteln ging.
Heribert Kreiten hat die Tafel entworfen.
Eine besondere Aufmerksamkeit verdienen die leider vielen Stolpersteine in Riehl, die uns an das Leid religiös oder politisch verfolgter Riehler Bürger und Bürgerinnen in der Zeit des Nationalsozialismus erinnern. Hier ein Beispiel:
Der Text lautet:
Hier wohnte Egon Schier erschossen am 25.2.1945 wegen
Verweigerung des Eides auf Adolf Hitler