Für die englischen Besatzungskräfte wurden in Riehl in der Zeit von 1919 – 1926 insgesamt
110 neue Ein- und Mehrfamilienhäuser im Bereich zwischen dem Riehler Gürtel, der Stammheimer Straße und der Amsterdamer Straße errichtet. So kam es zu einer deutlichen Vermehrung der Wohnbevölkerung
in Riehl. Weiterhin waren in den Kasernen Amsterdamer Straße und Boltensternstraße über 3500 britische Soldaten untergebracht.
Die Britische Militärverwaltung forderte daher eine bessere Anbindung des Stadtteils Riehl mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Stammheimer Straße wurde daraufhin von der Lennéstraße (Zoologischer
Garten) bis zur Pionierstraße eingleisig ausgebaut. Am 20.4.1924 wurde dann mit der Linie 14 der Betrieb aufgenommen. Um Zusammenstöße zu vermeiden, erfolgte am Zoologischen Garten zur Sicherung eine
Stabübergabe, so dass immer nur eine Bahn auf der Strecke unterwegs war.
Da im Krieg am 14.10.1944 die Mülheimer Brücke zerstört wurde, konnten die Bahnen nicht mehr ins Rechtsrheinische fahren. So wurde die Strecke über die Stammheimer Straße von 1942 – 1944 durch die
Linie 27, von 1949 bis 1950 durch die Linie 7 und von 1947 bis zum 8.9.1951 auch durch die Linie 16 genutzt.
An einigen Häusern sind heute noch die Maueranker der Oberleitung, wie z. B. am Haus Stammheimer Str. 77 zu sehen.
Am 4.1.1954 wurde die eingleisige Strecke Stammheimer Straße aufgegeben und die Anbindung des Ortskerns erfolgte dann durch die Buslinie 34 (später 134, nunmehr 140).
(Fotos: Uwe Grunert und Monika Jung)